1. Eigenmotivation fördern
Kinder sind von Natur aus neugierig und motiviert, ihre Grenzen zu testen und Neues auszuprobieren. Als Eltern kann man nicht immer nachvollziehen, warum sich das Kind plötzlich so für Fußball interessiert oder wissen will, ob Pferde auch schlafen. In jedem Fall ist es wichtig, dass du ehrliches Interesse zeigst, wenn sich euer Kind gerade brennend für ein Thema interessiert. Dadurch motiviert ihr es ganz natürlich zum Lernen ohne Leistungsdruck oder Bewertung.
In der Fachsprache nennt man diese Motivation „intrinsisch“, die im Gegensatz zur „extrinsischen“ Motivation steht.
- Intrinsische Motivation: Lernen aus Begeisterung und Interesse für ein Thema
- Extrinsische Motivation: Lernen durch externe Anreize (z.B. gute Noten)
In der Regel gehen diese zwei Arten der Motivation Hand in Hand, doch wenn die extrinsische Motivation überwiegt, wird die natürliche Wissbegierde von Kindern untergraben. Im Kindergartenalter ist das erst einmal kein großes Problem, doch sobald ein Kind in die Schule kommt, kann eine dauerhafte extrinsische Motivation dazu führen, dass es keinen Spaß mehr am Lernen hat.
2. Individuell auf das Kind eingehen und richtig loben
Schon im Kindergartenalter bilden sich individuelle Talente und Interessengebiete heraus. Während das eine Kind stundenlang im Sandkasten Burgen baut, möchte ein anderes Kind vielleicht lieber Fangen spielen oder Roller fahren. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euer Kind immer wieder beim Spielen beobachtet und darauf achtet, mit was es sich am liebsten beschäftigt. Bauklötze sind gerade der Hit? Dann könntet ihr euer Kind zum Beispiel dazu motivieren, einen hohen Turm zu bauen.
Dabei solltet ihr nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Prozess loben. Wenn der Turm am Ende einstürzt, ist das Kind natürlich frustriert, aber ihr könnt es trotzdem dafür loben, wie sehr es sich beim Bauen angestrengt hat. Auch das fördert die intrinsische Motivation. In der Schule haben Kinder zumeist auch keinen direkten Einfluss auf das Ergebnis einer Klassenarbeit, aber das eigene Engagement haben sie selbst in der Hand. Die Erfahrung, dass auch der Weg zum Ziel und nicht nur das Endergebnis zählt, stärkt die Eigenmotivation und hilft, mit Misserfolgen umzugehen.
3. Das Kind zum Lernen motivieren, indem du das Selbstbewusstsein stärkst
„Das Teil musst du andersrum reinmachen, damit es passt“, sagt die Mama und steckt es kurzerhand selbst ins Puzzle. Eine Situation, die dir sicher bekannt vorkommt. Als Eltern hat man nicht immer die Geduld, das Kind unkommentiert beim Spielen zu beobachten und erst dann einzugreifen, wenn es selbst um Hilfe bittet. Doch genau dann, wenn ihr eurem Kind Zeit lasst, Dinge selbst auszuprobieren und es auch mal Fehler machen darf, erlebt es eigene Erfolge. Das stärkt das Selbstbewusstsein und dein Kind lernt, dass Rückschläge zum Leben dazugehören
„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ ist eine altbekannte Binsenweisheit, die aber besonders bei der kindlichen Entwicklung zutrifft. Es ist wichtig, dass du deinem Kind den Rücken stärkst und es anspornst, wenn es neue Dinge ausprobiert. Doch die Bindung zur Bezugsperson ist immer wichtiger als Leistung. Wenn sich Kinder unabhängig von ihrer Leistung sicher und wertgeschätzt fühlen, sind sie eher zu Kooperation bereit und Eltern fällt es leichter, sie zum Lernen zu motivieren.
4. Selbst Vorbild sein
Ihr schreibt Tagebuch oder lest liebend gerne Abenteuerromane? Eure eigenen Interessen könnt ihr prima dazu nutzen, eurem Kind zu zeigen, was es heißt, sich einfach nur aus Spaß mit etwas zu beschäftigten. Wenn euch euer Kind im Alltag beim Lesen und Schreiben beobachtet, entwickelt es das natürliche Bedürfnis, euch nachzuahmen. Darauf könnt ihr eingehen und euer Kind dadurch ebenfalls zum Lernen motivieren.
Fakt ist: Kinder saugen in ihrer Umgebung alles wie ein Schwamm auf - auch wie ihr euch verhaltet, was euch interessiert und wie ihr eure Zeit verbringt. Das mag uns im hektischen Familienalltag nicht immer bewusst sein, vor allem, wenn sich euer Kind mal wieder weigert, die Jacke anzuziehen, obwohl ihr eure schon längst an habt und euer Kind schon fünf Mal dazu aufgefordert habt, es euch gleichzutun. Als Mama oder Papa seid ihr trotzdem ein mächtiges Vorbild, zu dem eure Kinder aufschauen.
5. Erklären, wozu man lernt
„Warum ist das so?“, fragt die Fünfjährige nun schon zum dritten Mal innerhalb von fünf Minuten. Als Erwachsene sind wir vom ständigen „Warum“ schnell genervt, aber Kinder haben noch diese natürliche Wissbegierde und möchten die Welt verstehen. Nehmen wir uns doch ein Beispiel an ihnen und erklären ihnen, wozu man lernt, denn auch dadurch können wir sie zum Lernen motivieren. Damit es einmal die Schule erfolgreich abschließt und einen guten Job bekommt, ist ein Grund, der für dein Vorschulkind allerdings nicht besonders greifbar ist.
Stattdessen können wir sagen:
- „Wenn du Buchstaben lernst, kannst du deinen Namen selbst auf die Geburtstagskarte für Oma schreiben.“
- „Wenn du Zahlen lernst, kannst du mir in deinem Kaufladen genau sagen, was der Orangensaft kostet.“
Checkliste: So kannst du dein Kind zum Lernen motivieren
- Fördere die intrinsische Motivation deines Kindes: Pures Interesse und Begeisterung für ein Thema sind ideale Lernvoraussetzungen.
- Beachte die Individualität deines Kindes: Richtiges Lob fördert seine Talente.
- Bindung ist wichtiger als Leistung: Erlaube deinem Kind, Fehler zu machen und stärke so das Selbstvertrauen.
- Sei ein gutes Vorbild: Kinder ahmen ihre Eltern nach.
- Nimm das „Warum“ ernst: Biete deinem Kind einfache Erklärungen, warum wir lernen.
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